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Sinn und Unsinn von Sport in jungen Jahren
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Bewegung
Sinn und Unsinn von Sport in jungen Jahren

Mag. phil. David Schaidinger
Sportlehrer

Sollen Kinder schon von Kindesbeinen an regelmäßig Sport treiben? Richtig? Wichtig? Gut?

Was meinen wir mit «Sport»?
Im Volksmund spricht man landläufig von Sport, wenn dabei typische Sportarten gemeint sind, die traditionell in der Gesellschaft breiten Anklang finden oder leistungssportlich betrieben werden und schon lange etabliert sind: Laufen, Radfahren, Turnen, Wandern und Bergsteigen, Skifahren, Fußball, Tennis, Volleyball und vieles mehr. Wenn man Kinder und Jugendliche fragt, was sie unter Sport verstehen, dann lauten die Antworten meist ähnlich:

- «Sport ist, wenn man schwitzt.»
- «Sport ist, wenn man sich anstrengen muss.»
- «Sport hat oft mit einem Team zu tun.»
- «Sport ist, wenn man dabei laufen muss.»
- «Im Sport geht es um Regeln oder um Gewinnen und Verlieren.»

Dem distanzierten Betrachter wird sofort auffallen, dass Aspekte und Tätigkeiten wie Schwitzen, Anstrengung, Teamgeist oder schnelle Fortbewegung und Reglement auch in vielen anderen Bereichen des Lebens vorkommen und zutreffend sein können. Dadurch lässt sich Sport also nicht definieren und eingrenzen. Menschliche Bewegung gilt als «sportlich», wenn sie «Lösung einer im Sport gestellten Bewegungsaufgabe ist». Sie kann in der Aufgabe «explizit genannt» sein oder «implizit enthalten» sein.1 Das bedeutet, dass die Aufgabe ausdrücklich beschrieben und definiert sein kann wie beispielsweise ein Rückwärtssalto oder ein Hüftaufschwung beim Turnen. Die Aufgabe kann in anderen Sportarten aber einfach kreativ und flexibel gelöst werden. Dies beschreibt beispielsweise die Geschichte des Hochsprungs in der Leichtathletik: Bis es zur Technik des «Fosbury-Flops» kam, gab es viele kreative Ansätze, die Hochsprung-Latte zu überwinden. Der Flop hat sich durchgesetzt, weil mit ihm die besten Höhen erzielt werden konnten. Eine andere Definition betont die «Nichtaustauschbarkeit einer motorischen Aktivität»2 als Kennzeichen für sportliche Bewegung. Diese Definition zeigt – und darin sind sich auch die Kinder einig, wenn es um die Notwendigkeit von «Schwitzen» geht –, dass Schachspielen aufgrund der nicht vorhandenen motorischen Aktivität nicht als Sport gesehen werden kann. Viele nennen es darum «Denksport». Fazit: Eine einheitliche, allseits akzeptierte Definition von Sport gibt es nicht.

 

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